Fotos von Mitarbeitern einer Firma in Marketing und PR zu zeigen, kann nach außen Vertrauen schaffen und nach innen motivierend wirken. In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Sie bereits bei der Konzeption achten sollten.

Die Abbildung von Menschen ist in der Unternehmenskommunikation ein Muss. Die Zeiten, in denen sich eine mittelständische Firma ausschließlich mit Fotos von Gebäuden, Maschinen und dem Fuhrpark darstellte, sind vorbei. Durch private Social-Media-Nutzung sind wir es zunehmend gewohnt, Fotos der Personen zu sehen, mit denen wir kommunizieren. Selbst beim Telefonieren, zum Beispiel via Skype, können wir mittlerweile einen visuellen Eindruck von unserem Gesprächspartner bekommen. Da ist es leicht nachvollziehbar, dass wir das ebenso beim Besuch von Firmen-Homepages erwarten.

Transparenz schafft Vertrauen, Vertrauen bringt Leads

Schließlich möchten wir frühzeitig wissen, mit wem wir ein Geschäft abschließen und uns einen Eindruck von den Personen verschaffen, die hinter den Leistungsversprechen eines Unternehmens stehen. Diese Transparenz schafft Vertrauen noch vor dem ersten persönlichen Treffen und senkt so die Hürden der Kontaktaufnahme, sorgt also für mehr Leads.
Transparenz kann natürlich nur entstehen, wenn wir Bilder mit echten, authentischen Mitarbeitern zeigen. Fotos fremder Menschen aus Bilddatenbanken erzeugen diese Glaubwürdigkeit nicht. Sie sind die neuen Fassadenfotos und werden von den meisten Besuchern einer Website als Stockfotos erkannt. Sie können an anderer Stelle aber wirksam zur Illustrationen oder als Symbolfotos dienen.

Positive Wirkung auch nach innen

Ein Nutzen guter Unternehmenskommunikation wird von vielen kleinen und mittelständischen Firmen gar nicht erkannt: Eine attraktive und emotionalisierende Darstellung des Unternehmens wirkt auch nach innen. Mitarbeiter können es als Wertschätzung empfinden, wenn ihre Person und Tätigkeit professionell präsentiert wird. Das positive Feedback der Stakeholder, das regelmäßig auf solche Veröffentlichungen folgt, wirkt motivierend auf Mitarbeiter und kann dadurch die Produktivität steigern und die Identifikation mit dem Arbeitgeber stärken. Diese Wirkung erzielen wir en passant, wenn wir Mitarbeiter richtig in der Unternehmenskommunikation abbilden.

Wie geht das?

Wenn wir eine neue Broschüre, einen Image-Film oder Inhalte für die Firmen-Homepage planen, gilt es folgende Punkte zu bedenken:

  • Bildsprache und Look folgen den Kommunikationszielen
  • Mitarbeiter werden frühzeitig über die Maßnahme informiert, um auf Ängste und Vorbehalte eingehen zu können
  • Einverständnis einholen, auch für die Verwendung über die konkret geplante Maßnahme hinaus
  • Gruppenfotos vorausschauend inszenieren
  • Probe-Shooting machen oder den Fotograf in der Firma Testbilder machen lassen

1) Den Kommunikationszielen folgen

Passbilder in Fingernagelgröße sind eine Möglichkeit, Bilder von Menschen zu zeigen. Der ästhetische und werbliche Wert hält sich aber in Grenzen. Wenn unser Ziel darin besteht, auf einer Kontaktseite neben den E-Mail-Adressen und Telefonnummern die entsprechenden Ansprechpartner abzubilden, dann sollten wir einheitliche Brustporträts anfertigen lassen. Einheitlich meint hier, dass Licht, Pose, Ausdruck und eventuell die Bekleidung einer Linie, einem Konzept folgen. Das wirkt sauber, planvoll und geordnet und lässt den Betrachter die gleichen Attribute unserer Arbeitsweise zuordnen.
Fotos von Mitarbeitern, einzeln oder in der Gruppe, können je nach Inszenierung aber auch andere Aussagen vermitteln. Dynamik, Tatkraft, Entschlossenheit. Bedachtsamkeit, Teamgeist, Kreativität. Wenn wir bereits ein (integriertes) Kommunikationskonzept haben, kann ein guter Fotograf uns so inszenieren, dass wir unserer Zielgruppe unsere Werte und Qualitäten zeigen, ohne sie erklären zu müssen. Ein guter Fotograf in diesem Sinne ist übrigens jener, der die Technik genau so gut beherrscht wie den Umgang mit den Menschen, die er in Szene setzt.

2) Mitarbeiter frühzeitig über die Maßnahme informieren

Fotografiert werden ist nicht jedermanns Sache. Ob aus Koketterie oder echter Scham, viele Menschen gefallen sich selbst nicht auf Fotos. Andere Mitarbeiter möchten Ihr Bild nicht im Internet oder in Drucksachen veröffentlicht sehen. Egal, wie wir selbst dazu stehen: Diese Empfindungen und Vorbehalte müssen wir unbedingt akzeptieren. Diese Gefühle und die Persönlichkeitsrechte zu respektieren ist neben rechtlicher Pflicht eben auch eine Form der Wertschätzung.
Wenn wir unsere Mitarbeiter früh mit ins Boot holen und über den Sinn unserer Kommunikationsmaßnahmen unterrichten, unterstützt das die Planung des Foto-Shootings gewaltig. Wir wissen so rechtzeitig, mit wem wir arbeiten und wie wir uns inszenieren können. Mit genügend Vorlauf und Bedenkzeit lässt sich der eine oder andere Unentschlossene sogar noch für die Sache gewinnen.

3) Einverständniserklärung einholen

Um langfristig und rechtssicher mit dem Bildmaterial arbeiten zu können, haben sich die meisten meiner Kunden von einem Anwalt eine Einverständniserklärung erstellen lassen, die alle abgebildeten Mitarbeiter unterschrieben haben. Damit übertragen sie die Nutzungsrechte an den Bildern ihrem Arbeitgeber. Auf diese Weise kann das Material auch über die konkrete Maßnahme hinaus für andere Kampagnen und in anderen Medien genutzt werden. Ein Fachanwalt kann zu den arbeitsrechtlichen Aspekten und zu jedem Einzelfall beraten und das Dokument formulieren.

4) Gruppenfotos vorausschauend inszenieren

Auch, wenn es rechtlich unproblematisch ist, Fotos ausgeschiedener Mitarbeiter im Marketing und der Öffentlichkeitsarbeit einer Firma zu verwenden, möchten wir das vielleicht trotzdem vermeiden. Es bliebe ein schaler Beigeschmack, wenn unser neuer Kunde den Entwicklungsingenieur, den er aus der Image-Broschüre kennt, nie in einer Besprechung kennenlernt.
Es lohnt sich also, einen mittelfristigen Blick in die Zukunft zu werfen und sich zu überlegen, wer bald wechseln könnte oder welcher Auszubildende nicht übernommen wird. Trotzdem sind die Fotos, die wir machen, nie für die Ewigkeit bestimmt. Wenn sich unvermittelt Veränderungen beim Personal ergeben, müssen wir mit dem Material leben oder es neu anfertigen. Letzteres bestimmt dann, wenn ein Mitarbeiter zum unmittelbaren Wettbewerb wechselt.
Übrigens: Das Gerücht, man könne Gruppenfotos mit Hilfe von Photoshop von einzelnen Personen bereinigen, stimmt. Allerdings ist der Aufwand immer noch so hoch, dass es in aller Regel deutlich günstiger ist, die Gruppe erneut zu fotografieren.

5) Probe-Shooting oder Testaufnahmen

Wie oben bereits erwähnt, gibt es oft Vorbehalte gegen Fotoaufnahmen, besonders wenn der Fotograf uns fremd ist und mit schwerem Gerät am Set erscheint. Das ist eine normale Reaktion, die selbst diejenigen betrifft, die grundsätzlich offen und bereit für die Werbemaßnahme sind. Wir müssen unseren Laien-Modellen deshalb die Gelegenheit geben, sich an die Kamera zu gewöhnen.
Daher sollte der Fotograf wenigstens einmal für ein paar Testbilder in die Firma kommen und die Mitarbeiter am ihnen vertrauten Arbeitsplatz ablichten, auch wenn die finalen Bilder an anderer Location gemacht werden. Das hat drei Vorteile: Fotograf und Modell lernen sich kennen und das Modell hat Zeit, die Scheu vor der Shooting-Situation zu verlieren. Der Fotograf erkennt zudem schnell, wer sich der Kamera lieber entzieht und wer Spaß daran hat, sich der Kamera öffnet und mitmacht. Er kann uns also Empfehlungen für die geeigneten Kandidaten für das Produktiv-Shooting geben. Schließlich bekommen wir auf diesem Wege schon einmal Bilder, die wir zum Konzipieren und Layouten eventueller Entwürfe oder Storyboards benutzen können.
Für den Verlauf und Erfolg des Produktiv-Shootings ist dieses Kennenlernen und Probieren keinesfalls zu unterschätzen.

Fazit

Sich selbst und die eigenen Mitarbeiter in Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zu zeigen ist wichtig und zeitgemäß. Spontan alle Mitarbeiter zum Gruppenbild vor dem Haupteingang zusammen zu rufen, wird den Qualitätsansprüchen an eine erfolgreiche Unternehmenskommunikation meist nicht gerecht. Durch frühzeitige Information können Vorbehalte der Mitarbeiter erkannt und eventuell ausgeräumt werden. Eine kluge Inszenierung und eine Gewöhnung an die Modell-Rolle sorgen für wirksame, längerfristig verwertbare Ergebnisse.

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Wenn Sie unsere Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Porträt-Shootings wünschen, nehmen Sie doch Kontakt mit uns auf. Wir beraten Sie gern.


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