Wer Ausrufezeichen verwendet, möchte dem Geschriebenen Nachdruck verleihen. Das ist verständlich, gerade wenn es um Holzdiebstahl geht. Unglücklicherweise bewirken Ausrufezeichen genau das Gegenteil. Man erkennt sofort: Hier wurde noch nie jemand angezeigt, dafür aber reichlich Holz geklaut. Die vielen Ausrufezeichen dokumentieren lediglich die Verzweiflung des Texters. Mit Ausrufezeichen überzeugt man niemanden. Würde Don Corleone uns ein Ausrufezeichen ins Bett legen lassen?

Ausrufezeichen sind Schreistangen

Das Ausrufezeichen ist das überflüssigste Satzzeichen überhaupt. Niemand braucht es. Einem Satz, der ein Ausrufezeichen benötigt, fehlen kraftvolle Formulierungen. Was ein Texter mit Worten nicht schafft, kann ein Ausrufezeichen nicht retten. Schon gar nicht mehrere. Besonders Menschen, die ansonsten wenig Interesse an Satzzeichen zeigen, verwenden Ausrufezeichen besonders oft und zahlreich. Das sollte stutzig machen. Wenn Sie partout ein Ausrufezeichen verwenden wollen, dann tun Sie das in Passwörtern. Niemand sieht es dort. Der Schriftsteller Thomas Bernhard soll Ausrufezeichen als Schreistangen geschmäht haben. Wir wissen: Wer schreit, hat Unrecht. Und das möchten wir nicht. Verwenden Sie also niemals Ausrufezeichen im Geschäftsleben. Im B2B nicht, und nicht in der Kommunikation mit Konsumentinnen. Schreien Sie Ihre Kunden nicht an. Das ist unhöflich und außerdem wirken Sie so, als könne man bei Ihnen ungestraft Holz klauen.

Bestätigt: Ausrufezeichen taugen nicht

Diese Polemik hatte ich zuerst bei LinkedIn veröffentlicht. Stefan Holtkötter verwies dort ergänzend auf die Glosse „Lasst!Sie!!Weg!!!” in der Süddeutschen Zeitung, wo das Ausrufezeichen als „Macho unter den Satzzeichen” bezeichnet wird. Michael Feindt kommentierte, dass seine Studenten am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Rahmen des Data Mining Cup 2006 belegen konnten, dass eine hohe Anzahl von Ausrufezeichen im Titel einer eBay-Auktion zu niedrigen Auktionsergebnissen führt.

Ausrufezeichen sind nicht nur wirkungslos, unhöflich und chauvinistisch, sie kosten auch noch Geld. Falls Sie Ihr Geld mit Texten verdienen möchten, die von Menschen und Suchmaschinen gefunden und gelesen werden, dann belegen Sie doch unseren Online-Kurs für die Suchmaschinenoptimierung Ihrer Texte. Der kostet gar nix, außer einer Stunde Zeit.