Ein Kontaktformular auf der Homepage sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Gelegentlich wird zwar argumentiert, ein einfacher Klick auf die E-Mail-Adresse (oft im Fußbereich jeder Seite vorhanden) sei der bequemere Weg der Kontaktaufnahme. Schließlich öffne sich daraufhin das E-Mail-Programm auf dem Computer des Besuchers, mit dem er direkt eine E-Mail schreiben könne. Doch zahlreiche Menschen haben ein kostenloses E-Mail-Postfach bei einem so genannten Freemailer wie GMX, Microsoft (Hotmail) oder WED.DE. Dort lesen und schreiben sie ihre Mails über eine Web-App in Ihrem Browser. Das ist sehr bequem, denn man kann seine Post auf jedem Rechner bearbeiten, zum Beispiel im Internet-Café im Urlaub.
Deshalb haben viele Nutzer überhaupt keinen E-Mail-Client wie Outlook oder Thunderbird installiert. Für diese Besucher ist das Kontaktformular auf Ihrer Homepage ein vertrautes und nützliches Angebot, um Ihnen eine Nachricht zu schreiben. Auch die Erfahrung auf meiner eigenen Website und das Feedback meiner Kunden haben mich vom Mehrwert des Kontaktformulars überzeugt: Es wird genutzt, und zwar auch dort, wo eine E-Mail-Adresse in unmittelbarer Nähe zu finden ist.
Kontaktformulare sind außerdem leicht in eine bestehende Homepage einzubinden, weil der nötige Code mit einem Kontaktformular-Generator leicht selbst erzeugt werden kann. Für Nutzer von Content Management Systemen wie WordPress gibt es entsprechende Plug-ins, die eine Gestaltung und Einbindung eines Kontaktformulars auf der Homepage besonders einfach machen.
Drei Tipps für bessere Kontaktformulare auf Ihrer Homepage
Mit ein wenig Fingerspitzengefühl kann man auch bei einem Kontaktformular das Nutzer-Erlebnis auf einer Homepage verbessern.
Nennen Sie es nicht beim Namen
Nennen Sie das Kontaktformular auf Ihrer Website nicht »Kontaktformular«. Ich tue das hier nur, weil es unser technischer Jargon ist. Die Aufforderung »Bitte nutzen Sie unser Kontaktformular« klingt für mich wie »Bitte füllen Sie den Antrag aus«. Das passt zu einer Behörde, aber nicht zu einem modernen mittelständischen Unternehmen. Der Begriff »Formular« ist im Alltagsgebrauch negativ besetzt, wir möchten keine Formulare ausfüllen, auch wenn wir es ständig tun. Mit negativen Assoziationen sollten wir die Besucher unserer Website nicht belasten.
Als Überschrift der Seite mit dem Kontaktformular bietet sich schlicht »Kontakt« an, und als erklärender Satz »Sie können uns hier eine Nachricht schreiben« oder »Bitte nehmen Sie hier Kontakt mit uns auf«. Auch die Auszeichnung der unbedingt notwendigen Formularfelder als »Pflichtfelder« wirkt auf mich unhöflich. Nach meiner Erfahrung kann man diesen Hinweis weglassen. Falls jemand tatsächlich versäumen sollte, seinen Namen einzutragen, wird die automatische Prüfung es beim Absenden bemerken und den Nutzer mit einem freundlichen Satz auf die Notwendigkeit hinweisen.
Datenvermeidung ist sympathisch
Erheben Sie nur so viele Daten wie unbedingt nötig. Sie errichten sonst eine Barriere, die den einen oder anderen Nutzer abschrecken wird. Erstens, weil eine große Zahl an Formularfeldern mühsam auszufüllen ist. Zweitens, weil Internetnutzer sehr sensibel auf die Abfrage persönlicher Daten reagieren – meines Erachtens zu Recht. Den Eindruck von Datensammelwut sollten Sie unbedingt vermeiden. Beschränken Sie sich auf Vorname, Name, E-Mail-Adresse, eventuell Telefonnummer und natürlich ein Textfeld für die Nachricht. Weitere Informationen können Sie eleganter im weiteren Verlauf der Korrespondenz abfragen. Das Formularfeld »Anrede« kann jedoch nützlich sein. Bei exotischen Vornamen wissen Sie sonst nicht, wie Sie die Anrede in einer Antwort-E-Mail wählen müssen.
Den Versand bestätigen
Nach dem Absenden der Nachricht gehört eine Versandbestätigung zum guten Ton. Der Nutzer kann dann sicher sein, dass keine technischen Schwierigkeiten den Nachrichtenversand verhindert haben.
Die Versandbestätigung kann entweder als kleine Einblendung unter der »Senden«-Schaltfläche oder als Weiterleitung auf eine separate Seite erfolgen, auf der für die Nachricht gedankt und eine zügige Antwort versprochen wird – die dann hoffentlich bald folgt.
Michael ist der Inhaber von Bambule®. Er hat über 20 Jahre Erfahrung im eCommerce und realisiert Websites, SEO-Maßnahmen und Google-Ad-Kampagnen. Als Fotograf produziert er die benötigten Visuals für Marketing und PR. Seine publizistischen Erfahrungen hat er beim Privatradio, als Verleger einer Lokalzeitung und als Gag-Schreiber für das Satiremagazin Eulenspiegel gesammelt. Er hat mehrere Kurzgeschichten in Literaturzeitschriften veröffentlicht.