Wir sind es inzwischen gewohnt, dass Webseiten wenigstens so schnell laden, dass wir in der Zwischenzeit keinen Kaffee zubereiten könnten. Die Verbindung zur Website ist in der Regel über das Protokoll https verschlüsselt und sehr viele Internetseiten sind für Mobilgeräte optimiert. Auch den eigentlichen Inhalt einer Webseite überlagernde Popups sieht man glücklicherweise seltener. Diese Faktoren fließen neben zahlreichen anderen derzeit schon bei Google in die Beurteilung einer Website und damit in die Platzierung der Suchergebnisse ein. Sie sind damit wichtige Kriterien für Webdesigner, die eine Internetseite nach solchen SEO-Gesichtspunkten entwickeln oder eine Seite laufend daraufhin optimieren.

Ende Mai 2020 kündigte Google neue Ranking-Faktoren an, die in der SEO-Szene für Aufmerksamkeit sorgten. Dabei geht es um Metriken zur Messung der Geschwindigkeit von Websites und um die User Experience (UX), also das Nutzererlebnis. Das sind laut Google drei Kernmetriken, die Core Web Vitals.

Die erste Metrik gibt an, in welcher Zeit das größte Inhaltselement auf der Seite geladen wird. Meist ist es so, dass nicht alle Elemente gleichzeitig beim Laden erscheinen und das größte naturgemäß am längsten lädt. Die Dauer dieser Ladezeit wird zukünftig von Google für die Platzierung in der Suche mitbewertet.

Beim zweiten Core Web Vital geht es um das interaktive Erlebnis. Klickt der Nutzer auf eine Schaltfläche, dauert es meist einen kurzen Moment, bis der Browser reagiert. Diese Verzögerung der Eingabe wird von Google ebenfalls auf seine Geschwindigkeit gemessen. Die Dauer beeinflusst das Ranking der Website auf den Suchergebnisseiten.

Mit der dritten Metrik misst Google zukünftig die visuelle Stabilität der Website. Dabei geht es darum, welcher prozentuale Anteil der zu ladenden Seite in Bewegung ist, also beim Laden springt. Das kann nämlich dazu führen, dass Schaltflächen oder Links nicht bleiben, wo sie zunächst erschienen. Klickt der Nutzer bereits auf die noch springenden Elemente kann es zu Fehlklicks kommen.

Durch diese drei Metriken belohnt Google mit einer höheren Platzierung in den Suchergebnissen jene Websites, die für ein positives Nutzererlebnis sorgen. Reaktionszeiten bei Interaktionen von Nutzern und das Vermeiden von Fehlklicks sorgen für positivere Nutzererfahrungen. Diese drei Core Web Vitals werden ab dem Jahr 2021 gemeinsam mit den bisherigen oben erwähnten Faktoren als Grundlage für die Bewertung der Page Experience eingeführt.

Abschließend sei noch erwähnt, dass diese Faktoren keineswegs alleine die Platzierung der Suchergebnisse bestimmen. Nach wie vor gelten alle anderen bekannten und geheim gehaltenen SEO-Parameter. Allem voran ist guter, nutzerorientierter Content ein wichtiger Bestandteil solider SEO-Arbeit.


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