Seit vielen Jahren können Sie für Ihre Website schon Domains registrieren, die deutsche Umlaute wie ä, ö, ü und ß oder Sonderzeichen anderer Sprachen enthalten. Ein Geschäft namens Müller in Essen könnte also für seine Homepage die Internetadresse www.müller-essen.de nutzen. Das könnte ganz attraktiv sein, weil die „normale“ Schreibweise www.mueller-essen.de natürlich schon lange vergeben ist.

Aus müller-essen.de wird xn--mller-essen-thb.de

Leider haben solche Umlaut-Domains einige Nachteile, die nicht technischer Natur, sondern in der Nutzerfreundlichkeit begründet sind. Da in den Protokollen des Internetverkehrs keine Umlaute vorkommen, wird die Umlaut-Domain von Ihrem Browser gemäß dem so genannten Punycode in eine ASCII-kompatible Zeichenkette umgewandelt, den ACE-String: aus müller-essen.de wird xn--mller-essen-thb.de. Das passiert leider auch, wenn Sie die Domain müller-essen.de aus Ihrer Browser-Adresszeile in ein anderes Dokument kopieren. Aus der eigentlich eingängigen Domain wird eine zwar noch erkennbare, aber eher unschöne Zeichenkette. Bei der deutschen Registrierungsstelle Denic können Sie die Umwandlung mit einem Online-Tool selbst nachvollziehen.

Zudem sind Umlaut-Domains immer noch sehr exotisch. Das kann zwar Interesse wecken, aber auch Misstrauen. Wer noch nie eine Umlaut-Domain gesehen hat, wird sie möglicherweise für unseriös oder schlicht fehlerhaft halten.

Schlechte Usability = ungeeignet fürs Marketing

Wie gesagt: Technisch sind Umlaut-Domains für die meisten Anwendungen kein Problem. E-Mail-Programme in aktuellen Versionen können damit umgehen. Allerdings muss die E-Mail-Software dafür bei Sender und Empfänger auf dem modernen Stand sein. Auch Websites, die auf Content-Management-Systemen wie WordPress basieren, kommen damit zurecht.

Unter Gesichtspunkten des Marketings können wir Umlaut-Domains allerdings nicht empfehlen. Schon unsere niederländischen Nachbarn, die gerne zu uns nach Essen zum Shoppen kommen, können die Umlaut-Domain www.müller-essen.de nicht von einer Visitenkarte oder einem Flyer abtippen um die Homepage zu besuchen: Ihre heimische Tastatur enthält die Buchstaben ä, ö und ü oder ß nicht, sondern hat das angloamerikanische QWERTY-Layout. Das gilt natürlich entsprechend für alle anderen Fremdsprachen. Für die (sprach-) grenzüberschreitende Unternehmenskommunikation sind Umlaut-Domains eine denkbar schlechte Wahl.

Fazit: Wir gehen davon aus, dass Umlaut-Domains auch in Zukunft ein Schattendasein fristen werden und raten davon ab, sie als einzige Domain für eine Website zu nutzen. Die Wahl der richtigen Domain ist aber nur einer von vielen kritischen Aspekten, die bei der Konzeption einer Homepage berücksichtigt werden müssen.

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