Die Definition für „Webdesigner“ war in den 1990er-Jahren noch ganz einfach. Es gab kein Mobile, keine Apps, kein CSS. Es gab auch keine Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram. Ein Webdesigner musste keine Suchmaschinenoptimierung (SEO) beherrschen – denn Suchmaschinen wie Google und Bing gab es noch gar nicht. Webdesigner nannte sich damals jeder, der eine HTML-Datei ins World Wide Web stellen konnte. Mit Design hatte das oft nicht viel zu tun.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat „das Internet“ viele verschiedene Kommunikationsschnittellen hervorgebracht und die Anforderungen an einen Webdesigner haben sich entsprechend verändert. Gute gestalterische Kenntnisse sind dabei eine grundlegende Qualifikation. Viele Webdesigner beherrschen auch die Programmiersprachen PHP oder JavaScript.

Webdesigner sollten WordPress und Joomla kennen

Websites laufen heute meist auf Content Management Systemen (CMS) wie WordPress, Joomla oder Drupal. Das ergab sich nach der Jahrtausendwende, weil die großen Mengen an Inhalten auf Nachrichtenportalen und Blogs komfortabel gehandhabt werden wollten. Der Webdesigner übernimmt deshalb oft Aufgaben eines Web-Administrators, der mit Datenbanken und Web-Servern umgehen kann. Kleinere Anpassungen am Code von CMS gehören ebenso zu den häufigen Anforderungen.

Außer gestalterischen und technischen Aufgaben leisten Webdesigner immer öfter redaktionelle und journalistische Arbeiten. Je nach Talent kann ein Webdesigner heute eine Website betexten oder Fotos und Videos produzieren. Auch Marketing- und PR-Texte kaufen Betreiber kleiner Websites und Online-Shops meiner Erfahrung nach gerne beim Webdesigner ihres Vertrauens ein. Das reduziert den Abstimmungsaufwand und spart Zeit und Geld.

Content vom Webdesigner – auch eine Frage des Talents

Wenn der Webdesigner die Texte schreibt, dann liegt das Thema SEO auf der Hand: Mit etwas Erfahrung und professionellen Werkzeugen kann der Webdesigner die Struktur der Website und die Inhalte verbessern, damit die Website für die relevanten Suchbegriffe bei Google und anderen Suchmaschinen sichtbar wird.

Optimierungen an der Ladezeit der Website und der User Experience (UX) gehören mittlerweile auch zu den Tätigkeiten des Webdesigners bei kleinen und mittelgroßen Website-Projekten. Besucher sollen eine Website nicht nur finden, sondern sich dort wohlfühlen und bequem die benötigten Informationen rezipieren oder einen (Kauf-) Vertrag schließen.

Manche Webdesigner möchten Spezialisten bleiben

Allerdings will nicht jeder Webdesigner die berühmte Wollmilchsau sein. Manche Webdesigner legen Ihren Schwerpunkt aufs Frontend-Design (UI), das bei Apps und Online-Shops einen wesentlichen Einfluss auf den Erfolg hat und deshalb in den Händen eines Spezialisten gut aufgehoben ist. Andere Webdesigner integrieren die Designs ihrer Kollegen in komplexere Content Management Systeme wie TYPO3 oder proprietäre CMS. Die Erfolgreichsten dieser spezialisierten Webdesigner sind meist gute Team-Player, denn sie müssen mit anderen Gewerken wie Kreativen und Administratoren reibungslos zusammenarbeiten.